Wärmepumpe – bis 70% Förderung
Grundinformationen zur Wärmepumpenheizung
Bis 70% Förderung vom Staat – bei Installation bis Ende 2028 im Bestandswohnhaus
Ab 01.01.2024: KfW-Wärmepumpen-Förderung für bestehende und selbst genutzte Einfamilienhäuser
- maximal förderfähige Kosten (Kaufpreis + Installation): 30.000 €
- 30% Grundzuschuss (Grundförderung)
- zuzüglich 20% Zuschuss (Geschwindigkeitsbonus), wenn Wärmepumpe bis Ende 2028 eingebaut wird (reduziert sich danach jährlich um 3%)
- zuzüglich 30% Zuschuss (Einkommensbonus), wenn Dein zu versteuerndes Jahreseinkommen unter 40.000 € liegt
- weitere 5% Zuschuss (Effizienzbonus), wenn als Wärmequelle Wasser, das Erdreich oder Abwasser verwendet oder ein natürliches Kältemittel eingesetzt wird
- insgesamt begrenzt auf maximal 70% Zuschuss
Zudem gibt es einen Ergänzungskredit, d.h. ein stark zinsverbilligtes Darlehen der KfW-Förderbank für energetische Maßnahmen, z.B. um den Restbetrag für den Heizungskauf damit bestreiten zu können (sofern Dein zu versteuerndem Jahreseinkommen unter 90.000 € liegt).
Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Aktuelles und Details findest Du auf der Website KfW-Förderbank.
FAZIT: Nicht abwarten, sondern bis spätestens Ende 2028 neue Wärmepumpe installieren lassen und höchste Förderung bekommen!
Kurzvergleich Gasheizung vs. Wärmepumpenheizung – ohne Eigenkapitaleinsatz
Wie funktioniert eine Wärmepumpe ?
Der Hersteller Wolf GmbH hat hierzu einen leicht verständlichen Videobeitrag auf Youtube veröffentlicht, den wir hier verlinkt haben.
Ist eine Wärmepumpe für alte Immobilien geeignet ?
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat 2018/19 in einer umfangreichen Studie über Wärmepumpen in 15 bis 150 Jahre alten Bestandsgebäuden festgestellt, dass üblicherweise auch hier durchweg sehr gute Effizienzwerte erzielt werden.
Luft-Wasser-Wärmepumpen beispielsweise erreichten laut ISE-Studie im Durchschnitt Jahresarbeitszahlen (JAZ) von 3,1. Erdwärmepumpen kamen im Schnitt sogar auf eine JAZ von 4,1. Auch der gerne erhobene Einwand, dass die weit verbreiteten Luft-Wasser-Wärmepumpen – die als Wärmequelle die Umgebungsluft nutzen – an kalten Wintertagen zu oft auf den integrierten Heizstab zurückgreifen müssten, um außentemperaturbedingte Effizienzdefizite auszugleichen, ließ sich in der Praxis nicht erhärten.
Wie die Studie zeigte, entfielen bei Luft-Wasser-Wärmepumpen im Durchschnitt nur 1 bis 3 Prozent des Stromverbrauchs auf den Einsatz des Heizstabs – ein Wert, der in der Gesamtbetrachtung nicht ins Gewicht fällt.
Von mangelnder Eignung für bestehende Gebäude kann bei Wärmepumpen somit nicht die Rede sein, im Gegenteil: Dass eine Wärmepumpe auch im Bestand ihren Zweck erfüllt, sollte als der Regelfall angesehen werden. Selbstverständlich bleiben auch dann noch Bestandsgebäude übrig, deren Sanierungsstau so groß ist, dass von einer Wärmepumpeninstallation zunächst einmal abgeraten oder zumindest auf eine Hybridlösung aus Wärmepumpe und fossiler Heizung im Altbau gesetzt werden muss.
Ausschlaggebend ist hier die Frage nach der erforderlichen Vorlauftemperatur der Heizung in einer Bestandsimmobilie: Beträgt diese maximal 60 Grad, kann bedenkenlos auch eine Wärmepumpe zum Einsatz kommen. Falls jedoch Temperaturen von 65 oder 70 Grad benötigt werden, sollte das Verteilsystem geprüft werden, ob mit punktuellen Maßnahmen wie z.B. einer Vergrößerung der Heizfläche durch einen gezielten Austausch von Heizkörpern die erforderliche maximale Vorlauftemperatur gesenkt werden kann.
Moderne Wärmepumpen mit neuen Kältemitteln können indessen selbst solche Bedarfe oft ohne Zusatzmaßnahmen decken. Ist allerdings für die Heizung eine dauerhafte Vorlauftemperatur von über 70 Grad erforderlich, ist die Bestandsimmobilie wohl tatsächlich in hohem Maße energetisch sanierungsbedürftig. Hierbei sollte jedoch nicht unterschlagen werden, dass ein hoher Sanierungsbedarf auch jede Öl- und Gasheizung im Altbau komplett unwirtschaftlich werden lässt, zumal angesichts der dramatischen Preissteigerung bei fossilen Brennstoffen.
Auch der Sender SWR hat in der Praxis zu Wärmepumpen im Bestandsbau recherchiert und dieses interessante Video mit Begleitung eines Heizungsinstallationsbetriebes veröffentlicht:
Fazit: Eine große Heizungsfläche wie eine Fußbodenheizung oder viele bzw. überdimensionierte Heizkörper an der Wand sind immer vorteilhaft, da hier eine geringere Vorlauftemperatur des Heizwassers ausreicht, um das Haus im Winter ohne Zuschaltung eines Spitzenlastgeräts warm zu bekommen.
Teste es selbst zuhause: Stelle im Winter bei Minusgraden die Vorlauftemperatur Deiner Heizung auf 60 Grad Celsius oder niedriger ein. Wenn Deine Räume dann noch ausreichend warm werden, dann passt es! Falls nein, dann sind Investitionen in die Gebäudehüllendämmung und/oder in neue, größere Heizkörper zu empfehlen.
Beispielfotos von Außengeräten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (meist verkaufte Art)
Häufige Fragen
Ist es nicht viel günstiger, mehrere Klimageräte anstatt einer Wärmepumpenvollheizung zu nehmen?
Einige Anbieter von Klimageräten werben damit, dass man im Bestandsbau mit mehreren Klimageräten im Haus preislich viel günstiger fahren würde als mit einer Wärmepumpenvollheizung und dass man damit im Sommer ja auch noch kühlen könne. Wärmepumpen gibt es zwar auch mit Kühlfunktion, das ist jedoch im Bestandsbau zum Teil nicht realisierbar. Der Anschaffungspreis von Klimageräten kann – je nach Anzahl der Einzelklimageräte – günstiger sein als eine zentrale Wärmepumpenheizung.
Hier aber ein paar weitere Fakten zu Klimageräten, die oftmals nicht sofort benannt werden:
- Klimageräte werden nicht wie Wärmepumpen vom Staat (mit z.B. 40%) gefördert, sodass nach Förderung die Wärmepumpen-Anschaffungskosten auch unter 20.000 € liegen können
- Man benötigt ggf. je Raum ein Klimagerät, wenn ich die Räume gleich oder unterschiedlich warm bzw. kalt haben möchte
- Je Klimagerät benötigt man einen Stromanschluss (zusätzliche Kabelverlegung in der Wand ggf. notwendig)
- Ich muss dann je Klimagerät einen oder zwei Wanddurchbrüche nach draußen vornehmen, um das Klima-Außengerät bzw. Lüftergitter außen zu installieren (Gebäudehüllendämmung an der Stelle geschwächt)
- Rein optisch hängen dann überall im Haus diese Geräte (plus außen am Haus Geräte/Lüftungsgitter)
- Klimageräte sind im Haus über Stunden relativ laut und erzeugen einen ggf. störenden Luftstrom, Wärmepumpen nicht (gerade bei home office könnte das stark stören)
- Ggf. müssen Kühlflüssigkeiten regelmäßig nachgefüllt werden
- Der Stromverbrauch kann ggf. deutlich höher sein als bei der Wärmepumpe (gerade bei Billiggeräten ohne Wärmerückgewinnungssystem)
- Für die Brauchwassererwärmung wird ein Zusatzgerät benötigt: Brauchwasserwärmepumpe, Boiler oder Durchlauferhitzer
Für sehr kleine Wohneinheiten mit wenigen Räumen mag die Klimaanlage ggf. die bessere bzw. kostengünstigere Lösung in der Anschaffung (nicht zwingend im Betrieb) sein, aber ist dieser Preis wirklich der alleinige Entscheidungsfaktor? Bewerte es selbst für Dich.
Ist das Außengerät mit Lüfter nicht viel zu laut?
Da die Wärmepumpentechnik schon über 40 Jahre alt und in den letzten Jahren in Deutschland ein regelrechter Boom auf Wärmepumpen zu erleben ist, haben Hersteller auch auf die Anforderungen in eng bebauten Siedlungen reagiert und immer leiserer Wärmepumpen entwickelt. Und da die Wärmepumpe überwiegend in den kalten Monaten einige Stunden am Tag läuft, in denen man selbst und auch die Nachbarn nicht im Garten sitzen, kann man keineswegs von einer Lärmbelästigung reden. Zudem bieten einige Hersteller auch noch einen manuell einstellbaren „Flüstermodus“ an, mit dem zwar die Leistung, aber auch der Geräuschpegel weiter reduziert werden kann. Teste es selbst und stelle Dich so weit entfernt zu einem Außengerät, wie ein Nachbar oder Du selbst bei Dir zuhause entfernt stehen/sitzen würdest. Tipp aus eigener Erfahrung: Das Außengerät auf keinen Fall in der Nähe des Schlafzimmers aufstellen, wenn man ganzjährig mit gekipptem Fenster schläft.
Wie alt kann eine Wärmepumpe werden?
Sie steht in der Lebenserwartung der klassischen Gas-Brennwertheizung in nichts nach. Bei guter Herstellerproduktqualität und regelmäßigen Wartungen sind 20 bis 30 Jahre bis zur vollständigen Erneuerung realistisch. Typische Kosten für Verschleißteile wie Dichtungen oder das Ausdehnungsgefäß fallen erfahrungsgemäß früher an, liegen aber i.d.R. im sehr kleinen dreistelligen Bereich.
Wie hoch sind die Stromverbräuche & Kosten einer Wärmepumpe?
Das hängt in erster Linie wie bei allen Heizungsarten von der Anzahl der Quadratmeter zu beheizender Fläche, Deinem Heiz- und Wasserverbrauchsverhalten, der Anzahl der Personen im Haushalt (Warmwasserverbrauch), den jeweiligen Wintertemperaturen (eisig, mild) und der Energieeffizienz der Gebäudehülle sowie der Heizung selbst ab. Bei der Wärmepumpe kommt noch der sog. JAZ-Wert (Jahresarbeitszahl) hinzu. Das ist ein Umrechnungswert, der aussagt, wieviel kWh Wärmeenergie aus einer kWh Stromverbrauch gewonnen wird. Je höher der JAZ-Wert desto geringer ist der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Grundsätzlich ist der JAZ-Wert am höchsten bei milden Außentemperaturen und kann hier 5 bis 6 erreichen, wohingegen bei hohen Minustemperaturen dieser Wert auch auf unter 2 rutschen kann.
Grober Richtwert zur Vorkalkulation: Dein Gasverbrauch in kWh pro Jahr abzgl. 10% und dann dividiert durch den Faktor 3 bis 4 (Jahresarbeitszahl-/JAZ-Wert im Jahresdurchschnitt – je nach mittlerer Außentemperatur und Gebäudedämmstatus) = voraussichtlicher Stromverbrauch der Wärmepumpe pro Jahr. Beispiel: 20.000 kWh Gasverbrauch – 10% = 18.000 kWh dividiert durch z.B. mittlerer JAZ-Wert 3,5 = 5.142 kWh. Eine Erdwärme- oder Sole-Wärmepumpe hat i.d.R. 10-20% geringeren Stromverbrauch (je nach Kälteregion in D – je kälter die Region, umso effizienter, da diese Wärmepumpenart die Energie nicht aus der Umgebungsluft zieht, sondern aus dem frostfreien Erdreich bzw. dem Grundwasser).
Die Anschaffungs- und Betriebskosten haben wir beispielhaft auf dieser Seite im Vergleich zur Gasheizung dargestellt.
Wie läuft die Beratung und Anlagenauslegung ab?
Schuster bleib bei Deinen Leisten. Wir sind Energiefachberater und keine Heizungsbauer. Und da wir nur beste Qualität bei unseren Kunden platzieren möchten, wird Dich ein Heizungsfachberater, der spezialisiert ist auf Wärmepumpen, kontaktieren und Dich beraten. Von dem Heizungsberater erhältst Du nach seiner Beratung Dein konkretes Angebot. Um aber diese Beratung durchführen zu können, benötigen wir vorher von Dir unseren ausgefüllten „Datenaufnahmebogen Heizung“ sowie Fotos von Deiner alten Heizung und der Jahresabrechnung Deines Versorgers. Dies läuft über unseren Energiefachberater, der auch Deine Solaranlagenplanung mit Dir durchgeht. Die aus der Heizungsberatung resultierenden Kauf- und Verbrauchsdaten nutzen wir dann, um Dir eine dazu passende Solaranlagenplanung zu übergeben und um bei Bedarf die Anlagengesamtfinanzierung bei unserem Kooperationspartner (Finanzierungsmakler) anzufragen.
Mit welchen Wartungsintervallen und -kosten muss ich rechnen?
Die Hersteller und Installationsbetriebe empfehlen einen 12- bzw. 24-monatigen Wartungsintervall. Dass gerne Wartungsverträge verkauft werden, dürfte jedem klar sein. Auch wenn diese nicht immer in so kurzen Intervallen notwendig sind. Da wir bei Wärmepumpen keinen Verbrennungsprozess haben, ist die Schmutzentwicklung kaum vorhanden und bei gutem Aufstellort die Elektronik sehr langlebig und wartungsarm bzw. -frei. Wir empfehlen deshalb eine Wartung mindestens alle 5 Jahre. Da der Wartungsaufwand auch geringer ist als bei herkömmlichen Heizungen, sollte u.E. der Wartungspreis um ca. 20-40% geringer ausfallen als bislang bei Dir.
Übrigens entfallen die Schornsteinfegerkosten für diese Wärmepumpenheizung komplett, weil kein Verbrennungsprozess mehr stattfindet.
Kann die Wärmepumpe zusammen mit meiner neuen Solaranlage über einen Modernisierungskredit finanziert werden?
Ja, das ist möglich. Gute Bonität und Platz für die monatliche Kreditrate in Deiner Haushaltsrechnung vorausgesetzt. Unsere Kunden finden bei unserem Kooperationspartner (Finanzierungsmakler) immer eine passende Lösung. Details hierzu findest Du im Ratgeberbereich unter www.solar3.de und natürlich bei Deinem Solar3-Energiefachberater persönlich.
Wie viel Platz benötigt eine Wärmepumpe?
Die meist verkaufte und installierte Art ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe, bei der es eine Innen- und eine Außeneinheit (Splitgerät) gibt. Die Außeneinheit ist je nach Wohngebäudegröße und benötigter Heizleistung i.d.R. mit einem oder zwei Ventilatoren ausgestattet mit den Maßen von ca. 100 – 130 cm Breite, ca. 45-70 cm Tiefe und ca. 80-180 cm Höhe. Es wiegt ca. 120 bis 200 kg und muss mindestens einen Meter entfernt von Fenstern/Türen installiert werden (je nach Herstellervorgabe). Die Inneneinheit ist unterschiedlich gestaltet, je nachdem, ob Kombigerät oder nicht. Man sollte aber mit mindestens 60 x 60 x 180 cm zzgl. Warmwasserspeicher mit ca. 60 x 60 x 130-180 cm rechnen.
Bei der Sole-Wärmepumpe mit Energiezaun ist es im Haus ähnlich aufgebaut, jedoch entfällt die Außeneinheit mit Ventilator(en). Dafür stellt man einen Energiezaun auf, der ca. einen Meter aus dem Boden ragt und bewachsen werden kann. Die Mindestlänge des Zauns hängt von der für das Gebäude errechneten System-Heizleistung ab. Je KW System-Leistung wird etwa ein Meter Zaunlänge benötigt.